Grundlagen der Prachtgurami-Aquaristik
Seit den erfolgreichen Experimenten von Walther Foersch hat sich die Prachtgurami-Aquaristik zunächst in Deutschland, später auch in anderen europäischen Ländern (wie zunächst in England) und in Japan weiterentwickelt. Es wurden verschiedene Betriebsweisen gefunden, die bei Beachtung der Grunderfordernisse (Ruhe, Höhlen, geeignetes Wasser und geeignetes Futter) alle zu brauchbaren Praxisformen geführt haben. Wir wollen hier das Wichtigste zusammenfassen.
Sie erfahren in diesem Teil der Website, wie man Prachtguramis im Aquarium hält, worauf man besonders achten muss und dass es nur zwei Probleme gibt, die dabei unbedingt gelöst werden müssen. Wir beschreiben, wie man diese Fische züchtet, welche Komplikationen durch Krankheiten u.a. auftreten können und was man dagegen tun kann. Schließlich geben wir einige gute Ratschläge für solche Personen, die sich sehr für diese Fische interessieren, aber sie noch nie gehalten haben. Auch für Fortgeschrittene haben wir ein paar Anregungen für anspruchsvolle Projekte zusammengestellt.
Gerade bei Fischen wie diesen zeigt sich, dass der Normalaquarianer ein Einzelwesen ist. Die Haltung von besonderen Fischen macht es mehr als es dort der Fall ist erforderlich, mit anderen zu korrespondieren und sich auszutauschen. Nirgends in diesem Hobby ist die Bildung eines Netzwerks von Freunden zu hilfreich wie hier. Das Parosphromenus-Project versucht, hierfür die nötigen Voraussetzungen zu schaffen. In den Vereinen vor Ort kann dies dann ergänzt und konkretisiert werden, aber wenn es um solche besonderen Fische geht, sind sie als einziger Bezugsraum schnell überfordert. Deshalb ist es umgekehrt besser: Im Parosphromenus-Project findet man jenes Netz von Spezialisten und Experten, das der heimische Verein meist nicht bieten kann. Dort aber findet man vielleicht Partner, mit denen man gemeinsam den Schritt in die Prachtgurami-Aquaristik sicherer und weniger einsam tun kann, als wenn man ihn ganz allein gehen müsste.
Die Aquaristik ist inzwischen durch Trockenfutter, viele Geräte und Wasserzusätze, sowie billige Produktionsweisen für Fische und Pflanzen zu einem Massenhobby geworden. Die Prachtgurami-Aquaristik hat hieran keinen Anteil. Wir beabsichtigen auch nicht, für die Prachtguramihaltung „Reklame zu machen“, sie zu einer neuen Modeerscheinung zu entwickeln. Dies wäre bei den Ansprüchen dieser Fische auch gar nicht möglich. Unsere Absicht ist aber, die Prachtgurami-Aquaristik als einen Modellfall für eine neue, verantwortungsbewusste, mit den Problemen der Welt verbundene Erhaltungsaquaristik zu entwickeln und mehr Aquarianer dafür zu begeistern, bei diesem Gemeinschaftsprojekt mitzumachen. Verglichen mit der großen Masse wird dies immer eine Minderheit bleiben, aber vielleicht kann sie am Beispiel dieser besonderen, wunderbaren kleinen Fische dazu beitragen, dem Hobby insgesamt mehr als bisher ein Bewusstsein von seiner Mitverantwortung für die Zukunft seiner Pfleglinge zu vermitteln.
(PF)