Parosphromenus nagyi
Schaller 1985
Erstbeschreibung: Parosphromenus nagyi spec.nov., ein neuer Prachtgurami aus Malaysia (vorläufige Mitteilung). Die Aquarien– und Terrarien-Zeitschrift 38; 301 – 303.
Identifikationsmerkmale:Gesamtlänge max. 4,0cm. Flossenformeln: Dorsale:XI-XIII, 5 – 7, total 16 – 19, Anale: XI-XIII, 8 – 11, total 20 – 23. ♂ mit nur an ornaticauda oder parvulus erinnernder, vom Muster der sonstigen Arten völlig abweichender Prachtkleidfärbung: einer horizontal zweiteiligen Zeichnung, unten schwärzlich, oben dunkel– bis goldbraun; besonders im Bereich der Kehle und auf den Kiemendeckeln können irisierende blaugrüne Strukturfarben auftreten. Außerdem fällt die sehr kurz wirkende Caudale auf, bei der die Flossenstrahlen die Flossenfläche um etwa einen Millimeter überragen und der türkisfarbene Saum deshalb weiter vorn liegt. Beim ♀ ist dies Merkmal daher weniger deutlich. Sehr typisch für beide Geschlechter sind auch die ungewöhnlich kurzenFilamente der Ventralen, die einen dunklen Fleck zeigen. – Es sind zwei Fundortvarianten bekannt, bei denen die männlichen Tiere an der auffälligen Bänderung in der Schwanzflosse gut unterscheidbar sind: Diese ist bei der Form der terra typica (Form „Kuantan“) weiß und damit anders gefärbt als die blauen Bänder in Dorsale und Anale, während sie bei den weiter nördlich vorkommenden Tieren (Form „Cherating“) ebenso blau ist wie jene. Außerdem ist der oben beschriebene Überstand der Schwanzflossenstrahlen bei dieser Form weniger deutlich ausgeprägt; die Caudale wirkt daher länger. Außerdem tragen Kuantan-Männchen einen deutlichen dunklen Fleck im hinteren teil der Rückenflosse.
Verwechslungsrisiko:Im männlichen Geschlecht in der Prachtfärbung unverwechselbar, in der Normalfärbung bei Beachtung der strukturellen Unterschiede ebenfalls gering. Im weiblichen Geschlecht wegen der geringeren strukturellen Besonderheiten größer, aber auch dort bei genauem Hinsehen unterscheidbar.
Vorkommen/Verbreitung:.Ostküstenbereiche West-Malaysias. Die Art hat ein vergleichsweise ausgedehntes Verbreitungsgebiet, sie ist bekannt von Pekan im Süden nach Norden über Kuantan und Cherating bis nördlich von Cukai.
Gefährdung: Hoch, da trotz des großen Verbreitungsgebietes die meisten ursprünglichen Lebensräume massiv anthropogen überformt sind und die Art jetzt hauptsächlich in übriggebliebenen Restbiotopen und straßenbegleitenden Kanälen angetroffen wird, die noch von Resten ehemaliger Schwarzwasserquellsümpfe gespeist werden.
Entdeckung/Ersteinfuhr:1979 nach Europa durch Peter Nagy de Felsö Gör (Salzburg/Austria); Schaller hat die Art dann nach ihrem Entdecker benannt (Form Kuantan). Später verschiedentlich neu importiert, so in die Schweiz durch Krummenacher 1985. Die Form Cherating wurde erstmals durch M. Hallmann im Jahre 2000 nach Europa eingeführt.
Handel:Heute sehr selten gehandelt, nur in der Form Kuantan. Die Aquarienbestände gehen fast sämtlich auf privat importierte Tiere zurück.
Haltung/Zucht:Nicht abweichend von den anderen Prachtguramis.
Verhalten/Besonderheiten: Kopf-nach-unten-Balzer. Kleines Schaumnest. Aufgrund der besonderen Prachtfärbung eine sehr begehrte, attraktive Art.
Literatur:
Weblinks: