Andere Methoden, die Artenliste zu ordnen
Wir haben uns auf dieser Website für die benutzerfreundliche alphabetische Ordnung entschieden. Sie geht von den Namen der Fische aus und verwendet ein jedermann vertrautes Ordnungssystem, das Alphabet. Hierzu gibt es nur zwei grundsätzliche Alternativen, die beide nicht von den Namen, sondern von den Fischen selbst ausgehen:
1. Die Genotyp-Ordnung: Wenn eine biologische Gattung genetisch untersucht wird, indem die DNA der in ihr vertretenen Arten sequenziert und miteinander verglichen werden, entsteht ein Ordnungsbild hinsichtlich der tatsächlichen Verwandtschaft der Arten untereinander. Aus evolutionsbiologischer Sicht ist diese Ordnung die einzig sinnvolle. Sie hat aber den Nachteil, dass sie für Laien, die die genetischen Basisinformationen nicht besitzen, sondern nur den Fisch oder seinen Namen vor sich haben, nur schwer nachvollziehbar ist. In unserem Fall kommt aber als entscheidend hinzu, dass die genetische Forschung an Prachtguramis noch nicht so weit gediehen ist, dass selbst Experten heute noch kaum eine verlässliche Genotyp-Ordnung aufstellen können. Es wird sie zweifellos zukünftig geben.
2. Die Phänotyp-Ordnung: Diese Ordnung der Arten einer Gattung geschieht rein aufgrund äußerer Merkmale ohne Rücksicht auf die tatsächliche (genetische) Verwandtschaft. Biologisch hat eine solche Ordnung daher meist nur einen geringen Wert. Dort allerdings, wo sie auch Verhaltensmerkmale einbezieht, kann sie durchaus wertvoll sein. Darüber hinaus hat sie freilich den Vorteil, dass Laien, denen zumeist nur Äußerlichkeiten zur Verfügung stehen, auf diesem Wege relativ leicht pratikable Ordnungschemata an die Hand gegeben werden können, die allerdings nicht dazu verführen dürfen, sie als Verwandtschaftsindikatoren fehlzudeuten. Der Nachteil der Phänotyp-Ordnung ist, dass sie überhaupt nichts über Verwandtschaft aussagt, denn viele äußere Ähnlichkeiten können stattdessen durch konvergente Entwicklungen zustande gekommen sein.
Ein gutes Beispiel einer solchen phänotypischen Ordnung der Prachtguramis, die recht bekannt geworden ist, ist die von Martin Hallmann (IGL) eingeführte Ordnung nach folgenden zehn Gruppen: A: ornaticauda, parvulus, B: sumatranus, C1: nagyi, C2 (die sog. harveyi-Gruppe): alfredi, bintan, harveyi, opallios, rubrimontis, tweediei, C3: anjunganensis, C4: allani, D: deissneri, filamentosus, E: linkei, pahuensis, F: quindecim, G: paludicola. — Wer sich genauer über dieses Ordnungsschema informieren möchte, das in den Jahren 2005 bis 2011 auch für die Bestandserhebungen des Parosphromenus-Projects im Rahmen der IGL benutzt worden ist, kann das hier tun:
http://www.igl-home.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=1537